“Hello, I’m Jim. What’s your name?” – so wurde jeder Schüler mit Handschlag persönlich begrüßt, als am 28. März ein ganz besonderer Gast bei uns an der RWS zu Besuch war: Jim Wingate, ein gebürtiger Schotte, der schon lange Zeit in Wales wohnt.
Jim ist professioneller Geschichtenerzähler. Und ja, er erzählt seine spannenden, traurigen, gruseligen, alten und neuen Geschichten in englischer Sprache! Aber alle Befürchtungen im Vorfeld, bei einem Native Speaker nicht viel zu verstehen, waren völlig unbegründet. Jim schafft es, die Aufmerksamkeit aller im Nu zu gewinnen, und schon nach kurzer Zeit sind wir gebannt dabei. Jim erzählt seine Stories nicht nur mit Worten, nein, er lässt mit uns gemeinsam die Geschichten lebendig werden: “I need your help. Can you help me with a story?“ Natürlich können wir! So werden Schüler plötzlich zu Mitakteuren und gestalten als Bauerstöchter, Könige, Boten, Kutscher oder Kinobesucher die Geschichten aktiv mit. Und wenn nötig, wird ein Schüler auch schnell einmal zu einer Landkarte Englands „umfunktioniert“. Auch die Lehrer werden zur Freude der Schüler nicht verschont! Jims ausgebildete Stimme sowie ausdrucksstarke Mimik und Gestik faszinieren die Schüler schnell. Alles, was er sonst noch benötigt, sind ein paar Requisiten wie Stühle, Tücher oder ein Kuscheltier. Jim passt seine Geschichten den Englischkenntnissen seiner Zuhörer an und wiederholt wichtige Passagen so oft, dass wirklich jeder versteht, worum es geht.
Am Ende dürfen die Schüler Fragen stellen. So erfahren wir, dass seine Geschichten nirgendwo aufgeschrieben sind, sondern von einem Storyteller zum anderen mündlich weitergegeben werden, oder dass Jim schon in ganz Europa herumgereist ist, um Geschichten zu erzählen.
Der Vormittag vergeht wie im Flug – schade, denn so manch einer hätte gerne noch länger Jims Geschichten gelauscht. “Can you come back next year?“ fragten die Schüler – sogar wie selbstverständlich auf Englisch – als Jim sie zu walisischen Klängen so verabschiedete, wie er sie zu Beginn begrüßt hatte: alle persönlich mit einem freundlichen Händeschütteln!
It was a pleasure for us, Jim, und vielen Dank auch an den Förderverein, der den Besuch durch eine Spende unterstützt hat!
K. Lück